Gott kommt in einem kleinen Kind auf die Erde. Vor 2000 Jahren schon. Mit seiner ganzen Liebe, seinem Frieden. Jede Generation in all den Jahren hat versucht, dieses Kind im Herzen aufzunehmen. Und es nur zum Teil geschafft.
So wie wir selber. Noch immer sind wir unterwegs, unten auf den Wegen. Im Großen mit Krieg, Klima, Corona und im Persönlichen mit Krankheiten und Abschieden. Mühen und Plagen. In einer begrenzten Zeit. Nie wissen wir genau, ob das, was wir mit guten Gedanken beginnen, auch gut enden wird. Immer kommen weitere Herausforderungen, entstehen neue Bewertungen.
Ja, Weihnachten gehen wir wie Maria und Josef ganz unten auf den Wegen. Gehen auf Sicht, bewegen uns im Relativen, nur mit einer Kerze in der Hand. Vielleicht muss es genauso sein. Nicht abheben, nicht überspielen, nicht blenden und tricksen, nicht ausweichen, nicht weglaufen.
Lieber ehrlich gehen, menschennah, mit Bodenhaftung, durch die Dornen des Lebens. Jeder Schritt von einem guten Stern begleitet, von Gott geführt. Geduldig, mutig, zuversichtlich. Geschenkte Zeit.
In der Dunkelheit scheint es hell, in der Kälte wird es warm, in der Stille klingen Lieder, in der Begrenztheit der Zeit ist schon die Ewigkeit enthalten, in allem Bitteren wird es süß. Weihnachten ist ganz einfach.
Weihnachten beginnt in diesem Augenblick. Gott ist Mensch geworden, geht selber auf der Erde, uns ganz nahe, mit uns hier unten auf den Wegen.
Und der ganze Himmel zieht in uns ein. Füllt uns mit Liebe, mit Zutrauen. Wir werden verwandelt. Unser Leben hat einen göttlichen Glanz bekommen. Wir werden gesehen. Sind angenommen. Gestärkt. Und neu gesandt in die Welt.
Man muss das wieder buchstabieren lernen. Muss wohl all die klugen Reden, die Einwände lassen. Muss kapitulieren vor den eigenen Ansprüchen. Muss aufhören, selber Gott sein zu wollen. Und auch aufhören, sich für bedeutungslos zu halten. Nichts ist gleichgültig, nichts ist egal.
Weihnachten können wir die Dimension dieser Verkündigung zumindest ahnen. Diese magischen Momente geschehen lassen. Innerlich mitjauchzen, sich freuen. Jubilieren und frohlocken. Und dann wird es warm und still in uns. In diesem Erleben, dass uns staunen lässt über dieses Wunder.
Und neu den Glauben in uns weckt. Auch wenn er fast erloschen schien. Doch mit wem Gott einmal begonnen hat zu reden, den lässt er nicht. Er ruft uns in die Zukunft, wir sind mitgenommen auf den großen Weg in die Ewigkeit.
Und zugleich ganz direkt an unseren Platz gestellt. In diese Zeit. An unseren Orten. Mit den Menschen, die uns begleiten. Da sind wir nun angekommen. Mit dem Glauben im Herzen. Deshalb können wir lieben. Uns wagen an die Aufgaben des Lebens.
Die Liebe zu den Menschen. Zu der einen, dem einen, oder zur Familie, Eltern, Kinder, Enkel, Paten. Gott schenkt uns nicht gleich, aber er beschenkt alle. Immer auch mit der Liebe zu den Menschen, zu Freundlichkeit, zur Hilfe, zur Barmherzigkeit, wie es so schön in unserer christlichen Tradition heißt. Auch für diese Erde, für Pflanzen und Tiere.
Über den wiedergewonnenen Glauben sind wir tätig in der Liebe, und hören damit nie auf. Ja, dieses einzigartige Leben, es braucht die Freude, braucht das schöne Spiel und Spaß miteinander. Ladet ein zu gutem Essen und Trinken, genießt! Natürlich mit allen Sinnen, Weihnachten ist ein so sinnenreiches Fest!
Und dann noch eins, der Engel hat es verkündet, der Prophet gesagt: „Friede auf Erden“. Und so möge dieser Frieden in uns einziehen. Möge tief ins Herz kommen, und auch in den Verstand. Möge der Friede einziehen auf der ganzen Welt. Es braucht noch viele heilige Nächte für den Frieden auf Erden. Aber heute hat er wieder neu begonnen.
Die wunderbare Botschaft des Christkinds, das ist sie, mehr zu sagen ist weniger, nehmt es mit in diese Nacht, in die kommende Zeit! Jesus von Nazareth ging einst über diese Erde und ist heute neu eingezogen als Jesus Christus in unser Herz. Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden!